Interview mit Alexander Wintergerst zum Europatag

04.05.2023

Anlässlich des Europatags am 05.05.2023 haben wir mit dem Europabeauftragten der FDP Friedrichsdorf dieses Interview geführt. Außerdem finden Sie im Anschluss Informationen zu Veranstaltungen rund um den Europatag.

Was feiern wir heute? Wofür steht der Europatag?

Am Europatag feiern wir die Einigkeit von Europa. Vor allem, was wir damit schon alles erreicht haben: Zum Beispiel freie Beweglichkeit ohne Visum, freie Arbeitswahl in der EU, freier Warenverkehr, eine gemeinsame Währung, eine gemeinsame Politik in vielen Bereichen und viele weitere Verbesserungen und Möglichkeiten. Diese Errungenschaften gehen auf die Gründung des Europarates am 5. Mai 1949 sowie auf die Schumann Erklärung am 9. Mai 1950 zurück. 

Was war so besonders an der Schumann-Erklärung?

Am Anfang war es – wie so oft – nur eine Idee. Die Idee war, die Produktion und den Handel in den wichtigsten Wirtschaftsbereichen in Europa zu verbinden und von einer übergeordneten europäischen Behörde verwalten zu lassen. Damit sollte eine gegenseitige wirtschaftliche Nützlichkeit – aber auch Abhängigkeit – entstehen, die einen dauerhaften Frieden in Europa schaffen sollte. Die Idee ging auf die Schumann-Erklärung am 9. Mai 1950 zurück, die vom französischen Außenminister Robert Schumann vorgetragen wurde, und schaffte das Fundament für die Entwicklung der EU. Die Länder waren damals noch Frankreich und Deutschland und die Wirtschaftsbereiche Stahl und Kohle. 

Die Schumann-Erklärung war visionär. Sie entstand zu einer Zeit, in der Europa unter den Folgen des zweiten Weltkriegs litt, teilweise noch tief verfeindet war und jedes Land sich selbst der nächste war. Sie hatte Frieden zum Ziel, beinhaltete aber ganz nüchterne wirtschaftliche Überlegungen und praktisch durchführbare Schritte, deren Umsetzungen alle noch heute Bestand haben, zum Beispiel:

  • Sie forderte eines starken Kern von Frankreich und Deutschland, um einen stabilen europäischen Integrationsprozess zu ermöglichen
  • Sie sah eine supranationale Behörde vor, die Wachstum, wirtschaftliche Freiheit, Privateigentum und Wettbewerb gewährleiten sollte 
  • Die gemeinsame Behörde sollte paritätisch von den Ländern besetzt und die Verträge von den Länderparlamenten ratifiziert werden
  • Die wirtschaftliche und politische Integration sollte schrittweise in Europa erfolgen

All dies wurde im Prinzip umgesetzt in den letzten Jahrzehnten.

Zwar hatten wir lange Frieden in Europe, doch seit 2020 herrscht wieder Krieg. Hat Europa versagt?

Auf diese Frage gibt es keine einfachen Antworten. Man kann jedoch uneingeschränkt sagen, dass es keine kriegerischen Handlungen mehr gab innerhalb einer Europäischen Union, die von damals zwei auf nun 27 Mitgliedsstaaten wuchs. Im Gegenteil, es entstanden für viele Menschen deutlich bessere Bedingungen für Wohlstand und Freiheit und wirtschaftliche Entwicklung.

Europa-Tag des Hochtaunuskreises in Kronberg am 5 und 6. Mai

Europa-Tag des Hochtaunuskreises | Startseite (kronberg.de)

Europaunion Frankfurt am 9. Mai, „Europe Day, with a theatrical production by Europaschule Frankfurt, and presentation of our office“

Knocking on Europe‘s Door | Europaunionfrankfurt

Liberaler Salon am 11. Mai 2023 in Kronberg mit Nicola Beer

Nicola Beer ist Vizepräsidentin und Mitglied des Europäischen Parlaments

Liberaler Salon am 11. Mai 2023 mit Nicola Beer | FDP Kronberg im Taunus (fdp-kronberg.de)