Begehung der Backesgärten
Wie gehen wir mit den letzten Grünen Oasen unserer Stadt um? Steht der Bedarf an Wohnraum über allem? Und warum muss die Bebauung in den Backesgärten/Köppern im Hauruck nach „beschleunigten Verfahren nach 13a Baugesetzbuch“ durchgepeitscht werden? Das war Thema auf Einladung des NaBu und BUND Friedrichsdorf mit Gabrielle Kunze und Volker Georg. Die FDP war vertreten durch die Ortsbeiratsmitglieder Ruth Hübner-Gerling und Michaela Barthels, Stadtverordneten Guido Barthels sowie Bürgermeisterkandidat Jochen Kilp. Die FDP-Fraktion hat die Eilbedürftigkeit von Anfang nicht nachvollziehen können. NaBu und BUND geben zu Bedenken, dass so wichtige Aspekte des Arten- und Naturschutzes hinten runterfallen. Die Hoffnung der Freien Demokraten war, dass die Stadtverordneten auf Ihrer Sitzung am 30.11. bei der Bebauung der Backesgärten auf die Bremse treten. Die Hoffnung hat sich dann zum Glück bewahrheitet, der Protest hat gewirkt! Die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, die Bebauung der Backesgärten doch nicht im beschleunigten Verfahren durchzuführen. Eine gute Nachricht für den Natur- und Artenschutz in Friedrichsdorf!
Nachtrag 15.12.2020: Offenbar war die Einsicht von Bürgermeister und Koalition nur von kurze Dauer. Offenbar auf Druck der Eigentümer bzw. Investoren wurde jetzt mitten in die Zeit des harten Lockdowns für den 21.12.2020 eine außerordentliche Stadtverordnetenversammlung einberufen mit nur einem Tagesordnungspunkt: Beschluss über die Umwandlung der Backesgärten in Bauland. An der schlecht vorbereiteten Vorlage, die viele wesentliche Fragen offen und unbeantwortet lässt, hat sich nichts wesentliches geänder. Lediglich der Anteil an gefördertem Wohnungsbau wurde reduziert. Dadurch bekommt das Projekt noch stärker einen rein privaten Charakter. Die Frage, was diese Dringlichkeit rechtfertigt, mit der das Projekt durchgepeitscht werden soll, bleibt nach wie vor offen. Da kann man sich nur wundern.